Freitag, 13. März 2009

Digitale Medien Aufgabe 1

Was stelle ich mir unter „Digitale Medien“ in der Geschichtswissenschaft vor?

Gibt man den Begriff „Digitale Medien“ in einer Internet Suchmaschine ein, so trifft man auf vielerlei Begriffe, wie „Online-Journalismus“, „E-Book“, „Internet“, Digitale Bibliothek“ und viele mehr.

Was aber haben Digitale Medien mit der Geschichtswissenschaft zu tun?

Die Geschichtswissenschaft ist wie die meisten anderen Wissenschaften auch - auf Quellen, Ergebnisse sowie Zahlen, Daten und Fakten angewiesen. Diese Zahlen, Daten und Fakten wurden seit Entwicklung der Schrift auf verschiedenen Medien festgehalten. Den Beginn von menschlichen Aufzeichnungen finden wir hier in der Höhlenmalerei. Im Laufe der Zeit wurden Daten zu landwirtschaftlichen Erträgen etc. auf Steintafeln und ähnlichem verzeichnet – später verwendete man handlichere Materialien wie Papyrus oder Wachstäfelchen. Die Entwicklung schritt rasch voran und so kam es schlussendlich zur Erfindung des Papiers. Von nun an konnten Aufzeichnungen auf ein sehr handliches Medium geschrieben werden, welches man zudem noch sehr leicht transportieren konnte, und das auch in seiner Herstellung und Haltbarkeit große Vorteile (im Vergleich zum Papyrus) mit sich brachte. Die handschriftliche Speicherung und Weitergabe von Texten war ein großer und überaus wertvoller Erwerb der Schriftkulturen. Schlussendlich wurde in China im 11. Jahrhundert und in Europa im 15. Jahrhundert der Buchdruck entwickelt, welcher als Meilenstein der Mediengeschichte zu betrachten ist. Doch auch diese Entwicklung blieb nicht stehen und somit kam es im Laufe der Zeit zu immer neuen Formen der Medien – zu Medien die nun auch den Massen zugänglich waren. Wir befinden uns heute im Zeitalter der Digitalen Medien – im Zeitalter der schnellen Zugriffe und der nahezu grenzenlosen Möglichkeiten auf dem Gebiet der Informationstechnologie. Mit der Erfindung des Internet wurde ein Prozess ins Leben gerufen, der es Menschen erlaubt, in sehr rascher Zeit Aufzeichnungen, Texte und Informationen zu sammeln, zu speichern oder zu archivieren. Die Frage lautet heutzutage:
„ Ist die Zeit der Bücher und der herkömmlichen Printmedien vorbei?“ Ich habe in den letzten Jahren unter anderem in der National Library of Wales, Aberystwyth für 2 Monate gearbeitet, und dort großartige Erfahrungen machen dürfen. Der enorme Bestand an Büchern, Zeitungen, Zeitschriften, Akten, Landkarten etc. – sprich an Quellen - muss der Geschichtsforschung und -wissenschaft stets zugänglich gemacht werden. Doch nicht nur die Nutzbarkeit der Quellen sondern auch die Erhaltung und die Archivierung bzw. die Verwaltung gerade dieser stellt einen nahezu überwältigenden Aufwand dar. Folglich sind neue Medien – digitale Medien unabdingbar. Die Technologien unserer Zeit erlauben es in verschiedenen Bereichen der Geschichtswissenschaft große Vorteile – im Vergleich zu veralterten Methoden – zu vollbringen. Dabei spreche ich von Bereichen wie der Digitalisierung von Handschriften, Büchern und Landkarten, der Sound- und Tonarchive sowie der Bild- und Filmarchive. Der große Vorteil an der Digitalisierung von Medien ist der, dass nun Menschen rund um die Welt auf diese digitalisierten Medien Zugriff haben. Somit wird die Zeit und der Aufwand, den Forschung sowie Recherche mit sich bringt, auf einen Bruchteil reduziert. Die Entwicklung auf diesem Gebiet geht rasend schnell voran, und ob Staatsarchiv, Nationalbibliothek oder Klosterbibliothek – keiner kann sich den neuen Digitalen Medien mehr entziehen. Uns Studenten werden dabei große Chancen eröffnet – wichtig ist dabei, dass man weiß, welche Möglichkeiten es gibt – und wie man sie nutzen kann.

Alleinig einen leichten bitteren Nachgeschmack hat das Zeitalter der Digitalen Medien in der Geschichtswissenschaft: Bibliotheken sowie Archive werden weniger zu Forschungszwecken besucht werden – und somit wird manch wunderbarer Lesesaal nicht mehr aufgesucht sowie manch lehrreiches Gespräch mit einem Bibliothekar eben nicht mehr geführt werden…
Schmale - 18. Mär, 10:49

Schmale

Das ist ein sehr aufschlussreicher Text, Sie haben schon viel Erfahrung mit digitalen Medien in der geschichstwissenschaftlichen Arbeit. Was bedeutet es kulturell, wenn man nicht mehr im Lesesaal sitzen "muss", um Quellen zu konsultieren?

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